
Frauen als "Mitgestalterinnen des Sozialismus“ – Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der DDR und ihre Folgen
Mi 18.11, 18:30 -
Mi 18.11, 20:30
Preis: Kostenlos
Alter: ohne Altersbeschränkung
Veranstaltungsort
onlineDie Veranstaltung ist Teil der zweiteiligen Reihe Geschlecht, Arbeit und Kultur in der DDR , veranstaltet von den Falken Erfurt.
Beide Veranstaltungen finden im Bigbluebutton des Demokratischen Jugendrings Jena statt. Der notwendige link wird Mittags am Tag der Veranstaltung in die Veranstaltung selbst gepostet.
18.11 - 18:30 Uhr
Frauen als "Mitgestalterinnen des Sozialismus“ – Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der DDR und ihre Folgen
25.11 - 19 Uhr
'Eine banale Geschichte‘ – Filmische Umsetzung des Arbeitsbegriffs des Bitterfelder Wegs in DER GETEILTE HIMMEL 1963
In ihrem Selbstverständnis war die DDR ein sozialistischer Staat. Entstanden war dieser Sozialismus im Ergebnis einer „revolutionären Umwälzung“ - durch die Überführung der Produktionsmittel von Privat- in Staatseigentum. Ungerechtigkeiten, die kapitalistische Gesellschaften charakterisieren, sollten in der DDR-Gesellschaft dadurch eigentlich maßgeblich verringert werden. Faktisch zeigte sich jedoch beispielsweise in Bezug auf die Geschlechterfrage, dass der Staatssozialismus davon noch weit entfernt war. Die Situation von Frauen in der DDR war ambivalent. Im oft bemühten Vergleich zu den Frauen der Alten Bundesrepublik gelten sie heute selbstverständlich als emanzipiert. Misst man die Gleichberechtigung jedoch am Anspruch einer sozialistischen Gesellschaft, lässt sich feststellen, dass insbesondere eine starke Ungleichverteilung der Reproduktionsarbeit in der DDR dazu führte, dass Frauen massiv überlastet waren und so insgesamt viel weniger Möglichkeiten hatten, sich politisch zu engagieren und Einfluss zu nehmen oder ihre Freizeit selbstbestimmt zu gestalten.
Der Vortrag geht der Frage nach, warum die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die sich im Kapitalismus herausgebildet hat, im Staatssozialismus der DDR tradiert wurde? War dies eine notwendige Konsequenz der spezifischen Veränderung der ökonomischen Verhältnisse, in deren Folge die Produktionsmittel eben nicht in die Hand der Arbeiter*innen, sondern (zunächst) in die des Staates überführt wurden? Welche Folgen hatte dieser Umstand konkret in der Praxis, v.a. für Frauen? Und (wie) wurde das Problem unter den Bedingungen stark eingeschränkter Meinungs- und Pressefreiheit öffentlich thematisiert?
Es ist nicht der Anspruch der Veranstaltung, Vergleiche zwischen der DDR und der Bundesrepublik anzustellen, sondern stattdessen den Staatssozialismus aus einer sozialistischen Perspektive zu kritisieren. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse können im Anschluss auch Gegenstand einer Diskussion sein.
Annika hat Geschichte studiert und ärgert sich deshalb häufig nicht nur über die Genossen der Gegenwart, sondern auch der Vergangenheit.